Der habsburgische Mythos bei Ingeborg Bachmann
Authors : Mersiha Škrgić
Pages : 133-148
Doi:10.26650/sdsl2022-1213685
View : 17 | Download : 16
Publication Date : 2023-06-21
Article Type : Research Article
Abstract :Der habsburgische Mythos bei Ingeborg Bachmann untersucht Elemente des habsburgischen Mythos in einigen Werken der Autorin Ingeborg Bachmann. Die Texte, die hier vorwiegend analysiert werden, sind der Erzählband Simultan und der Roman Malina. Die Textauswahl basiert auf der Frage nach konkreter Auseinandersetzung der Autorin mit der österreichischen Geschichte und beinhaltet nur die Werke, die sich damit explizit beschäftigen. Konkrete Textbeispiele für den habsburgischen Mythos in den Werken der Autorin zeigen, dass Bachmann bei der Analyse der österreichischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg auf die Ursachen und Folgen dieser Katastrophe aufmerksam macht und diese auch mit dem Ersten Weltkrieg verbindet. Sie warnt vor der Verherrlichung der Vergangenheit und vor fehlender Konfrontation mit der eigenen Geschichte und Schuld, die besonders für Österreich charakteristisch sind. Es wird gezeigt, dass Bachmann den habsburgischen Mythos nicht fortschreibt, sondern einen kritischen Umgang mit diesem Phänomen fordert, womit sie sich in die Gruppe der jüngeren Autoren der Nachkriegszeit einordnet. Bachmann entwickelt die utopische Idee vom Haus Österreich, das sie zu einer gedanklichen Heimat ihrer ProtagonistInnen stilisiert und das nicht mit dem untergegangenen Reich gleichzusetzen ist. Sie distanziert sich von der Mythologisierung der Vergangenheit, welche Magris in seiner Studie analysiert, und fordert einen kritischen Umgang mit der Geschichte ihres Landes.Keywords : Schlüsselworte: habsburgischer Mythos, Verherrlichung und Mythologisierung der Vergangenheit, Konfrontation, Habsburg myth, glorification and mythologizing of the past, confrontation